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können. Wider Willen war Friedrich August in den
Krieg hineingezogen worden, welchen Preußen gegen
Frankreichs Kaiser, Napoleon, wagte. Die Nieder-
lage, welche die Preußen 1806 bei Jena und Auer-
stadt erlitten, betraf also Sachsen mit. Gleichwohl,
gewährte der mächtige Franzosenkaiser dem sächsischen'
Kurfürsten nicht nur erträglichen Frieden, sondern ver-
anlaßte ihn auch, die Würde eines Königs von Sach-
sen anzunehmen, also, daß seine Nachkommen nun
nicht mehr nach dem falschen Glanze fremder Kronen
zu streben brauchen. Auch an Land und Leüten ward
der neüe König stark bereichert, und er hätte noch
mächtiger werden können auf Kosten des damals so
tief gedrückten Prcüßens, hätte nicht sein rechtlicher
Sinn und sein edles Mitleid Napoleons Freigebigkeit
Einhalt gethan. Freilich mußte e Sachsen den neüen
Glanz und Napoleons Gunst theücr bezahlen, da ihm
der Zwang auferlegt war, mit schweren Kosten starke
Heere zu erhalten, welche in allen Kriegen dieses streit-
lustigen Kaisers ihr Blut verspritzten; aber Friedrich
August durfte man darüber keine Vorwürfe machen;
denn nicht ehrsüchtiger Übermuth hatte ihn angetrichen,
diese Lage der Dinge hcrbeizuführcn; sondern nur dem
Drange der Umstände hatte er nachgegeben. Daß aber
Friedrich August von nun an treu an diesem gewalti-
gen Manne hielt, der als Sieger ihn, den Besiegten,
mit hoher Achtung behandelt, statt ihn zu demüthigcn,
ihn erhöht, statt ihn zu berauben, ihn bereichert hatte;
daß Friedrich August diesem großen Manne auch da
zur Seite blieb, als das Unglück über denselben herein-
brach: das kann man nur als brav und ehrlich loben,
wenn auch dadurch die Unglücks zeit 1812 — 15
hereinbrach. Nachdem 1812 Sachsens Heere auf den
Feldern Rußlands untergegangen waren, wurde im
folgenden Jahre fast Sachsen allein der Hauptschau-
platz des furchtbaren Kampfes. Lützen, Bautzen, Dres-
den sahen Blutströme wie Wasser stießen. Endlich ent-
schied die sogenannte Völkerschlacht bei Leipzig 16—19.
Oktober 1813 Napoleons und Friedrich Augusts Un-
glück. Ersterer mußte Deütschland meiden; Letzterer
ward als Preüßens Gefangener nach Berlin geführt,
von wo er erst 7. Juni 1815 zu den Seinigcn zurück-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_August Friedrich August Napoleon Napoleons Napoleons Friedrich Friedrich August Friedrich_August Friedrich August Friedrich Friedrich August Napoleons Friedrich_Augusts Friedrich Augusts
395
geschähe. Ja, selbst die drückenden Hungerjahre von 1771 und 1772
gaben unter seiner Obhut Veranlassung zu sorgfältigerer Betreibung des
Ackerbaues. Was seine Lebensweise anbetrifft, so war seine Zeit mit
der strengsten Pünktlichkeit eingetheilt. Übungen der Andacht, Regie-
rungsangelegenheiten, wissenschaftliche Bestrebungen nahmen dieselbe regel-
mäßig in Anspruch. Die Stunden, welche ihm hiervon übrig blieben,
verwandte er nicht zu prunkenden Festen, sondern zu unschuldigen, den
Geist veredelnden und anregenden Beschäftigungen mit Pflanzenkunde,
Musik und Drechseln. Ein fast ungestörter Frieden beglückte während
dieses Zeitraumes Sachsens Fluren, weil Friedrich August die Gelegen-
heiten zurückwies, welche sein Land dieser Wohlthat hätte verlustig machen
können. Sein Großvater und Urgroßvater hatten es sich schwere Summen
und theures Sachsenblut kosten lassen, die polnische Königskrone zu er-
langen und zu behaupten; ihm ward sie angetragen; er schlug sie aus.
Nicht minder gerecht und weise zeigte sich Friedrich August, als i. I.
1789 in Frankreich jene furchtbare Umwälzung des Staates anhob,
von welcher nachher ganz Europa ergriffen wurde. Denn während die
größeren Mächte in Deutschland hier mit Gewalt eingreifen wollten,
rieth er zur Besonnenheit und Mäßigung. Hätte man auf seine Stimme
geachtet! Und solche Gesinnung verleugnete er auch nicht, als in un-
serem Vaterlande 1790 Bauernunruhen ausgebrochen waren. Gegen
die Anstifter wurde mit Nachdruck und Strenge, gegen die Verführten
mit Schonung und Milde verfahren. — Die glänzende Zeit von
1806—1812 führten Umstände herbei, von denen man eher Sachsens
Untergang hätte fürchten können. Wider seinen Willen war Friedrich
August in den Krieg hineingezogen worden, welchen Preußen gegen den
Kaiser der Franzosen, Napoleon I. wagte. Die Niederlage, welche die
Preußen 1806 bei Jena und Auerstädt erlitten, betraf Sachsen mit.
Gleichwohl gewährte der mächtige Kaiser der Franzosen dem Kurfürsten
von Sachsen nicht nur einen erträglichen Frieden, sondern veranlaßte
ihn auch, die Würde eines Königs von Sachsen (am 20. December
1806) anzunehmen. Auch an Land und Leuten ward der neue Kö-
nig stark bereichert, und er würde auf Kosten des damals so tief ge-
drückten Preußens noch mächtiger haben werden können, wenn nicht
sein rechtlicher Sinn der Freigebigkeit Napoleon's Einhalt gethan hätte.
Freilich mußte Sachsen seinen neuen Glanz und die Gunst Napoleon's
theuer bezahlen. Denn es war gezwungen, starke Heere mit schweren
Kosten zu erhalten und dieselben in allen Kriegen des streitlustigen Kaisers
ihr Blut verspritzen zu lassen. Jedoch dem Könige von Sachsen durfte
man darüber keine Vorwürfe machen; denn er hatte diese Lage der
Dinge nicht herbeigeführt, sondern dem Drange der Umstände nachge-
geben. Aber treu hielt Friedrich August an diesem gewaltigen Manne,
welcher als Sieger ihn, den Besiegten mit hoher Achtung behandelt,
statt ihn zu demüthigen, ihn bereichert hatte, statt ihn zu berauben. Und
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_August Friedrich August Friedrich_August Friedrich August Friedrich Friedrich August Napoleon_I. Friedrich Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Frankreich Europa Deutschland Sachsens Jena Sachsen Sachsen Sachsen Sachsen Sachsen
396
diese Treue bewahrte Friedrich August dem mächtigen Manne auch dann
noch, als das Unglück über denselben hereinbrach. — Das war brav
und ehrlich gehandelt, wenn gleich dadurch die Unglückszeit 1812 bis
1815 hereinbrach. Auch an dem Kampfe Napoleon's gegen Rußland
mußten Sachsens Heere Theil nehmen, fanden aber hier 1812 größten-
theils ihren Untergang. Im folgenden Jahre wurde Sachsen fast allein
der Hauptschauplatz eines Kampfes, wie ihn die Geschichte sonst kaum
zu berichten hat. Lützen, Wurschen bei Bautzen, Dresden sahen Blut-
ströme wie Wasser fließen. Endlich entschied die Völkerschlacht bei Leipzig
vom 16—19. Oktober 1813 Napoleon's und Friedrich August's Schick-
sal. Ersterer mußte sich aus Deutschland zurückziehen; letzterer ward
als Preußen's Gefangener nach Friedrichsfelde bei Berlin geführt. Erst
am 7. Juni 1815 kehrte er zu den Seinigen zurück; allein er hatte barern
willigen müssen, daß die größere Hälfte seines Landes an Prerrßen, be-
ziehendlich an Weimar überging. — Eine schwere Aufgabe hatte er in
der letzten Zeit seiner Regierung, der herstellenden, zu lösen. Von
neuem sollte er da anfangen, wo er beim Antritte seiner Regierung be-
gonnen hatte. Doppelt schwer war dies bei seinem hohen Alter und
der bektagenswerthen Schwächung des Staates. Doch fehlte es weder
in den höheren Behörden des Staates, noch in Städten und Dörfern
an Männern, welche die zweckmäßigsten Maßregeln ergriffen, die er-
littenen Verluste zu ersetzen und den gesunkenen Wohlstand wieder empor-
zubringen. Allgemein war die Theilnahme, mit welcher 1816 das fünfzig-
jährige Regierungsjubiläum Friedrich August's begangen wurde; allge-
mein aber auch die Trauer, als der Jubelgreis am 5. Mai 1827 zu
seinen Vätern ging. —
34. König Anton und der Mitregent Friedrich August.
Anton, der nach August’s des Gerechten langer Regierung
auf den sächsischen Königsthron kam, war dessen Bruder und nur
fünf Jahre jünger, als jener. Er stand sonach zur Zeit seines
Antrittes (1827) ^chon im 72. Lebensjahre. Lang konnte die
Dauer seines Lebens und Wirkens nicht mehr sein; aber in den
engen Zeitraum von 9 Regierungsjahren hat sich Vieles und Grosses
zusammen gedrängt. Anton trat ganz in die Fusstapfen seines
ruhmreichen und unvergesslichen Bruders, den er im Leben so
innig geliebt hatte, und änderte daher, wenn er auch einzelne sehr
zeitgemässe Gesetze ausgehen liess, doch in der Hauptsache nichts
an der bisherigen Verfassung und Regierungsweise. Das Volk
hing auch ihm, dem Herablassenden und Gütigen, mit ungeheuchel-
ter Liebe an. Allein von manchen Lasten und Missbräuchen,
die in den umliegenden Ländern zum Theil längst beseitigt waren,
und über die man an vielen Orten schon im J. 1790 bei Gelegen-
heit der Banernunruhen im Stillen geklagt hatte, wünschten doch
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Friedrich_August's Friedrich Friedrich_August's Friedrich Anton Friedrich_August Friedrich August Anton
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Sachsen Bautzen Dresden Leipzig Deutschland Friedrichsfelde Berlin Weimar
366
schaft unterstützt, vertrieb die beiden Markgrafen und nahm nun selbst von
Thüringen und Meißen Besitz. Albrecht zog später mit seiner dritten Ge-
mahlin Elisabeth nach Erfurt, nachdem er sich zuvor mit seinem Sohne
Friedrich ausgesöhnt und diesem Thüringen und 1306 die Wartburg ein-
geräumt hatte. Am 13. Novenrber 1314 starb er in Erfurt, wo er auch
begraben wurde. — Albrecht war allerdings nicht ein Mann von Kraft
und Entschiedenheit; allein so sittlich tief gesunken war er nicht, wie er ge-
wöhnlich geschildert worden ist. Gewiß aber ist, daß auf seine Hand-
lungsweise sowohl die damalige Zeit, als auch seine Umgebungen und vor
Allem die Geistlichkeit, obwohl er Schenkungen an Stifter und Klöster
machte, großen Einfluß hatten. Nach Richter.
18. Friedrich I. (13ö7-132£).
Ehe wir auf Friedrich's l. Regierung selbst übergehen, die mit dem
Jahre 1307 beginnt, wo er alleiniger Besitzer fast aller Länder seines
Vaters und seines Bruders, also Markgraf von Meißen und Landgraf
von Thüringen wurde, wollen wir zuvor noch einige wichtige Ereignisse
aus der früheren Zeit nachholen.
Im I. 1294 drang der König Adolph verheerend und mordend in
Thüringen und in das Osterland ein und eroberte mehre Städte; allein
Friedrich und Diezmann schlugen ihn. Doch schon im I. 1295 kam Adolph
von Neuem. Von Thüringen ging er zwar, unter Zurücklassung eines
Statthalters, an den Rhein zurück, kam aber schon 1296 mit einem noch
größeren Heere wieder und eroberte auch die letzten festen Plätze Eilenburg,
.Leipzig und Pegau. Daraus zog er in's Erzgebirge, um sich der reichen
Stadt Freiberg zu bemächtigen; sie mußte sich nebst dem Schlosse Frei-
stein (später Freudenstein) unter dem Commando des tapfern Ritters
Haugwitz nach sechsmonatlicher Belagerung in Folge eines Verrathes er-
geben, worauf er das. ganze Land besetzte. Friedrich, der sich dann mehre
Monate in Verborgenheit ausgehalten hatte, wurde in Altenburg durch
einen freiberger Bürger von dem ihm bestimmten Meuchelmorde mit Auf-
opferung des eignen Lebens gerettet. Als aber Adolph, der sich die Mäch-
tigsten im Reiche zu Feinden gemacht hatte, seiner Würde entsetzt, und da-
für Albrecht von Habsburg gewählt worden war, änderte sich auch das
Schicksal der beiden Markgrafen und ihres Landes, denn Friedrich sam-
melte ein Heer und vertrieb die Feinde. Allein auch Albrecht gelüstete
nach den Landen der Wettiner; er wurde aber bet Lucka am 31. Mai 1307
von Friedrich gänzlich geschlagen. Am Ende des Jahres 1307 starb Mark-
graf Liezmann ohne Leibeserben und Friedrich übernahnr nun auch dessen
Hinterlassenschaft. Der neue Kaiser, Heinrich Vi!., der Luxemburger,
konnte Nichts gegen Friedrich I. ausrichten und erkannte ihn als recht-
mäßigen Besitzer von Meißen und Thüringen an. Dies geschah aber
auch seit 1314 von dem Kaiser Ludwig dem Bayer, welcher seine Tochter
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Friedrich_I. Adolph Friedrich Friedrich Adolph
von_Neuem Friedrich Friedrich Adolph Albrecht_von_Habsburg Albrecht Friedrich_sam- Friedrich Albrecht Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich_Vi!. Heinrich Friedrich_I. Ludwig_dem_Bayer Ludwig
408
die Würde eines Königs von Sachsen (am 20. Dec. 1806) anzunehmen.
Auch an Land u. Leuten ward der neue König stark bereichert, (er erhielt das
Herzogthum Warschau) u. er würde auf Kosten des damals so tief gedrückten
Preußens noch mächtigerhaben werden können, wenn nicht sein rechtlicher
Sinn der Freigebigkeit Napoleon's Einhalt gethan hätte. Feilich mußte
Sachsen seinen neuen Glanz u. die Gunst Napoleon's theuer bezahlen.
Denn es war gezwungen, starke Heere mit schweren Kosten zu erhalten u.
dieselben in allen Kriegen des streitlustigen Kaisers ihr Blut verspritzen zu
lassen. Jedoch dem Könige von Sachsen durfte man darüber keine Vorwürfe
machen; denn er hatte diese Lage der Dinge nicht herbeigeführt, sondern
dem Drange der Umstände nachgegeben. Aber treu hielt Friedrich August
an diesem gewaltigen Manne, welcher als Sieger ihn, den Besiegten, mit
hoher Achtung behandelt, statt ihn zu demüthigen, ihn bereichert hatte, statt
ihn zu berauben. Und diese Treue bewahrte Friedrich August dein mächtigen
Manne auch dann noch, als das Unglück über denselben hereinbrach. —
Das war brav u. ehrlich gehandelt, wenn gleich dadurch die Unglückszeit
1812 bis 1815 hereinbrach. Auch an dem Kampfe Napoleon's gegen
Rußland mußten Sachsens Heere mit 21000 Mann Theil nehmen, fanden
aber hier 1812 größtentheils ihren Untergang. Im folgenden Jahre (1813)
wurde Sachsen fast allein der Hauptschauplatz eines Kampfes, wie ihn die
Geschichte sonst kaum zu berichten hat. Großgörschen (s.ö.v. Lützen), (2. Mai)
Wurschen, (s.ö. v. Bautzen), (20. u. 21. Mai), Dresden (26. u 27. Aug.)
sahen Blutströme wie Wasser fließen. Endlich entschied die Völkerschlacht
bei Leipzig vom 16. — 19. Oct. 1813 Napoleon's u. Friedrich August's
Schicksal. Ersterer mußte sich aus Deutschland zurückziehen; letzerer ward
am 23. Oct. als Preußen's Gefangener nach Friedrichsfelde bei Berlin ge-
führt. Von: 4. März 1815 an wohnte er, auf Veranlassung des Kaisers
Franz von Österreich, zu Preßburg in Ungarn. Erst am 7. Juni 1815
kehrte er zu den Seinigen zurück; allein er hatte darein willigen müssepl,
daß b/5 seines Landes an Preußen, beziehendlich an Weimar übergingen.
— Eine schwere Aufgabe hatte er in der letzten Zeit seiner Regierung, der
herstellenden, zu lösen. Von neuem sollte er da anfangen,wo er beim An-
tritte seiner Regierung begonnen hatte. Doppelt schwer war dies bei seinem
hohen Alter u. der beklagenswerthen Schwächung des Staates. Doch fehlte
es weder in den höheren Behörden des Staates, noch in Städten u. Dörfern
an Männern, welche die zweckmäßigsten Maßregeln ergriffen, die erlittenen
Verluste zu ersetzen u. den gesunkenen Wohlstand wieder emporzubringen. All-
gemein war die Theilnahme, mit welcher am 15. Sept. 1818 das 50jährige
Regierungsjubiläum Friedrich August's begangen wurde; allgemein aber auch
die Trauer, als der Jubelgreis am 5. Mai 1827 zu seinen Vätern ging.—
{{0. (34.) König Anton (1827—183(1) und der
Mitregent Friedrich August (1830—1830).
Anton, der nach August’s des Gerechten langer Regierung auf den
sächsischen Königsthron kam, war dessen Bruder u. nur 5 Jahre jünger,
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TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich August Friedrich_August's Friedrich März Franz_von_Österreich Franz Friedrich_August's Friedrich Anton_( Friedrich Friedrich August Anton
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Warschau Sachsen Sachsen Sachsens Sachsen Dresden Leipzig Deutschland Friedrichsfelde Berlin Ungarn Weimar
Dieser wird nicht mit Unrecht der „Bedrängte" genannt; seine ganze Re-
gierung hindurch traf ihn eine Reihe von drängenden Unruhen. Er be-
fand sich beim Ableben seines Bruders mit vielen Rittern u. Herren auf
einen: Kreuzzuge im heiligen Lande. Dies benutzte der schlaue Kaiser
Heinrich Vi. Er ließ die Markgrafschaft Meißen besetzen und verwalten,
vorgeblich, um es einstweilen Dietrich Zu sichern. Nur durch List erreichte
Dietrich die Grenze Deutschlands wieder. Er begab sich zunächst auf die
Wartburg zu seiner Gemahlin Jutta. Mit Hilfe seines Schwiegervaters,
des Landgrafen Hermann I. von Thüringen, sowie seines Schwagers, des
Königs Ottokar von Böhmen, gelang es ihm und seinen treuen Unter-
thanen, die kaiserlichen Besatzungen sammt den Voigten wieder zu ver-
treiben. Namentlich zeichneten sich die Bewohner der jungen Stadt Frei-
berg aus. Am 28. Septbr. 1197 starb der Kaiser Heinrich Vi. auf der
Insel Sicilien, u. es wurde das ganze Land in die Hände seines recht-
mäßigen Herrn zurückgebracht. — Doch nicht lange konnte er sich der
Ruhe freuen; andere Bedrängnisse harrten sein. Es entstand zwischen
Philipp von Schwaben, dem Bruder des verstorbenen Kaisers, u. seinem
Gegenkaiser, Otto von Braunschweig, ein heftiger Streit, in welchen auch
Dietrich verwickelt wurde, u. in Folge dessen das meißner Land viel zu
leiden hatte. Unerwartet gerieth er mit der Geistlichkeit in mehre Miß-
verhältnisse. — Die wichtigsten Bedrängnisse bereiteten ihm seine eigenen
Unterthanen, namentlich die Bürger von Leipzig, denen er von jeher die
meiste Fürsorge gewidmet hatte. Dietrich gedachte, von frommer Gesinnung
getrieben, dem heiligen Thomas in dieser Stadt ein Kloster zu errichten
(1213). Doch die Bürgerschaft, welche argwöhnte, verbrannte in einer
Nacht das bereits angefahrene Bauholz. Um der gerechten Ahndung zu
entgehen, sandten sie Meuchelmörder nach Eisenberg, um den Markgrafen
zu ermorden. Doch der Mordversuch mißlang. Die Leipziger glaubten, die
Ermordung sei gelungen; daher rüstete man sich zum offenbaren Aufruhre.
So entspann sich ein Krieg, welcher bis zum Jahre 1216 andauerte.
Dietrich mußte harte Bedingungen eingehen u. wußte sich ihrer bald zu
entledigen. Im October 1217 traf der Kaiser Friedrich Ii. mit Dietrich
u. einem ansehnlichen Heer in der Nähe von Leipzig ein. Sie zogen un-
gehindert in die Stadt ein, da der Kaiser versicherte, er komme als Freund
u. wolle das gestörte gute Vernehmen zwischen ihr u. ihrem Landesherrn
wieder herstellen. Doch in der Mitternachtsstunde des zweiten Tages wur-
den plötzlich aus ein gegebenes Zeichen die Vürgerwachen von den Fremden
überfallen; von allen Seiten strömten Kriegerschaaren zu Roß u. zu Fuß
herbei; so gelang in Kurzem die vollständige Unterwerfung der Stadt.
Dietrich ließ die Mauern sammt Streitthürmen u. Thoren abbrechen u.
innerhalb der Stadt drei feste Schlösser errichten u. dieselben mit starker
Besatzung versehen. Unter ihrem Schutze konnte nun das St. Thomas-
kloster in seinem Baue ungestört vollendet werden (1221). Diese Strenge
Dietrich's rief in den Bewohnern Leipzig's u. dem mit ihn: verbündeten
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Jutta Hermann_I._von_Thüringen Ottokar_von_Böhmen Ottokar Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Thomas Friedrich_Ii Friedrich
r
375
Im I. 1294 drang der König Adolph verheerend u. mordend in
Thüringen u. in Osterland ein u. eroberte mehre Städte; allein Friedrich
u. Diezmann schlugen ihn. Doch schon im I. 1295 kam Adolph von Neuem.
Von Thüringen ging er zwar, unter Zurücklassung eines Statthalters, an
den Rhein zurück, kam aber schon 1206 mit einem noch größeren Heere
wieder u. eroberte auch die letzten festen Plätze Eilenburg, Leipzig u. Pegau.
Darauf zog er in's Erzgebirge, um sich der reichen Stadt Freiberg zu be-
mächtigen; sie mußte sich nebst dem Schlosse Freistein (später Freudenstein)
unter dem Commando des tapfern Ritters Haugwitz nach sechsmonatlicher
Belagerung in Folge eines Verrathes ergeben, worauf er das ganze Land
besetzte. Friedrich, der sich dann mehre Monate in Verborgenheit aufgehalten
hatte, wurde in Altenburg durch einen freiberger Bürger von dein ihm be-
stimmten Meuchelmorde mit Aufopferung des eignen Lebens gerettet. Als
aber Adolph, der sich die Mächtigsten im Reiche zu Feinden gemacht hatte,
seiner Würde entsetzt, u. dafür Albrecht von Habsburg gewählt worden
war, änderte sich auch das Schicksal der beiden Markgrafen u. ihres Landes,
denn Friedrich fammette ein Heer u. vertrieb die Feinde. Allein auch
Albrecht gelüstete nach den Landen der Wettiner; er wurde aber bei Lucka
am 31. Mai 1307 von Friedrich gänzlich geschlagen. Am Ende des Jahres
1307 starb Markgraf Diezmann ohne Leibeserben u. Friedrich übernahm
nun auch dessen Hinterlassenschaft. Der neue Kaiser, Heinrich Vii., der
Luxemburger, konnte Nichts gegen Friedrich 1. ausrichten u. erkannte ihn
als rechtmäßigen Besitzer von Meißen u. Thüringen an. Dies geschah aber
auch seit 1314 von dem Kaiser Ludwig den: Bayer, welcher seine Tochter
Mechthild an Friedrich's I. einzigen Sohn, den nachfolgenden Land- u.
Markgrafen Friedrich Ii., den Ernsthaften, vermählte. Trotzdem hatte
Friedrich noch nicht Ruhe, denn er kam wegen der Stadt Erfurt mit den
Äbten zu Hersfeld u. Fulda u. dem Grafen Hermann von Orlamünde
u. mit Waldeinar von Brandenburg wegen der Mark (Nieder-) Lausitz
1311 in einen schweren Kampf. In Folge desselben machte er die Lausitz
sammt der Mark Landsberg u. dem Osterlande, sowie die Städte Torgau
u. Großenhain abtreten, mehre Städte (Leipzig, Grimma, Rochlitz u. a.)
verpfänden u. sich zur Abentrichtung von 32000 Mark Silber binnen drei
Jahren verpflichten. Hierauf eroberte er Alles wieder, mit Ausnahme
der Niederlnusitz. Diese blieb bis 1368 bei Brandenburg u. kam in dem-
selben Jahre an Böhmen, welches schon die Oberlausitz seit längerer Zeit
besaß. — Als Friedrich der Kleine, Heinrich's des Erlauchten Sohn, 1316
ohne männliche Nachkommen starb, fielen auch dessen Besitzungen (Dres-
den u. a.) an Friedrich I. zuriick. — Nunmehr sorgte Friedrich wieder für
das Wohl des armen u. ganz darnieder gekommenen Landes; allein der
wackere, thatenreiche u. schwergeprüfte Fürst sollte nur eine kurze Zeit den
Segen der Ruhe genießen, denn er brachte seine letzten Lebensjahre in
Schwermuth u. Wahnsinn zu. Der Grund davon war das Schauspiel von
den 5 thörichten u. 5 klugen Jungfrauen. Erstarb den l7.Novbr. 1324,
P
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Adolph Friedrich
u._Diezmann Friedrich Adolph_von_Neuem Friedrich Friedrich Adolph Albrecht_von_Habsburg Albrecht Friedrich Friedrich Albrecht Friedrich Friedrich Diezmann Friedrich Friedrich Heinrich_Vii Heinrich Friedrich_1. Friedrich Ludwig_den:_Bayer Ludwig Mechthild Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Hermann_von_Orlamünde Friedrich_der_Kleine Friedrich Friedrich_I. Friedrich Friedrich
400
neu bauen, den Anfang des großen Gartens bei Dresden machen u. die
Festungswerke des Königsteins vermehren. Allein bald überließ er die
Sorge für Land u. Unterthanen meist seinen Räthen u. Ministern u. gab
sich an: liebsten der Jagd u. andern Vergnügungen hin. Wenn ein fremder
fürstlicher Besuch kam: so reiheten sich glänzende Jagdzüge, Komödien,
Feuerwerke, Maskeraden, Fackelzüge, Turniere u. andere Festlichkeiten an
einander. Zum Theil für diese Feste ward das ungeheuere Opernhaus ge-
baut (das im Mai 1849 niedergebrannt wurde) u. ein Reithaus angelegt.
Prächtige Leibgarden zu Pferd u. zu Fuß wurden errichtet u. der Glanz
des Hofes übertrieben erhöht. Welch Summen kostete das! Wie war es
da ein Wunder, wenn über 5 Millionen Thaler neue Schulden zu den
alten hinzukamen! Wie konnte da das ausgesogene Land einen festen Wohl-
stand erlangen! Auch gerieth er in mannigfache Streitigkeiten mit seinen
Brüdern, :velche nach dem Testamente des Vaters ebenfalls mit Ländern
bedacht worden waren. Sie wurden die Stifter der Nebenlinien in Weißen-
fels (sie erlosch 1746), in Merseburg (erlosch 1738) u. Zeitz (erlosch 1718).
— Auf Georg's Jagdzügen wurden wiederum 200 Bären, 2000 Wölfe
— u. im Ganzen 96862 Stück Wild erlegt. Zu seiner Zeit hielt man
einst (1664) in einem Jahre 7 Bußtage. Auch sing man zu dieser Zeit
an, das Reformationsfest alljährlich u. regelmäßig zu feiern. — Er re
gierte 24 Jahre bis zum 22. Aug. 1680 u. starb in Freiberg, wohin er
der Pest wegen gezogen war.
24. Johann Georg Lh., (1080—1691)
war dagegen äußerst kriegliebend u. erhielt von seinen Zeitgenossen den
Beinamen „des sächsischen Mars/' Schon als Knabe (geb. am 20. Juni
1647 zu Dresden) zeichnete er sich durch Herzhaftigkeit u. Charakterfestig-
keit aus, daß der damalige Oberhofprediger, I)r. Weller, über ihn äußerte:
„Aus diesem Prinzen wird mit der Zeit ein herzhafter Kriegsheld werden,
der schwer aus dem Sattel zu heben sein wird, wenn er einmal darein
gesessen." — Frühzeitig, noch nicht 16 I. alt, wurde er vom Vater in die
Geschäfte der Regierung eingeweiht. Sogleich zu Anfange seiner Regie-
rung entfernte er allen unnützen Prunk vom Hofe u. nahm täglich an den
Regierungsgeschäften Theil. — Später war er oft im Felde, obgleich es
glücklicher Weise in Sachsen selbst Nichts zu bekriegen gab. Damals hatte
die Macht der Türken ihren höchsten Glanzpunkt erreicht, u. die Furcht vor
den Türken war unbegrenzt. Im I. 1683 kamen sie unter ihrem Groß
wessir Kara Mustapha in ungeheueren Massen durch Ungarn herein u.
drangen unaufhaltsam bis vor die Kaiserstadt. Der Kaiser Leopold wußte
sich nicht zu helfen u. flüchtete selbst aus Wien. Da ward Georg Iii., mit
12000 Sachsen u. vereint mit dem tapfern Polenkönig Sobiesky, des be-
drängten Wiens Retter u. Befreier. Sie lieferten dem ungeheueren,
200000 Mann starken Türkenheere im September eine furchtbare Schlacht,
Haten Wunder der Tapferkeit u. errangen den glänzendsten Sieg. Ohne
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Extrahierte Personennamen: Johann_Georg_Lh Johann Weller Mustapha Leopold Leopold Georg_Iii Polenkönig_Sobiesky